Mittwoch, 18. März 2015

D3: ein Tor zu wenig ...

Fussball ist ein einfaches Spiel, die Mannschaft, die vorn mehr Tore schießt als sie hinten zulässt, gewinnt. Die D3-Mädchen von Berolina Mitte hatten sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg zum BSC Marzahn gemacht, um bei trübem Wetter das 2. Spiel der Rückrunde in der zweiten Staffel der Landesliga Berlin zu bestreiten. Glücklicherweise blieb der angekündigte Regen aus. Viel mehr Glück sollte der D3 jedoch an diesem Tag nicht mehr widerfahren.

Bereits im Vorfeld hatten sich 4 D3-Spielerinnen bereit erklärt, die ersatzgeschwächten Mannschaften der D1 und D2 an diesem Wochenende zu unterstützen, weshalb sie für einen Einsatz in Marzahn nicht mehr zur Verfügung standen. Dieser Verzicht war wichtig für den Verein, denn beide Spiele konnten gewonnen werden, was insbesondere große Bedeutung für die Gesamtsiegchancen der D1 in der Berliner Verbandsliga hat. Selbstverständlich wird die D3 auch weiterhin unterstützen, wenn die Spielerinnen der Mannschaft, den anderen beiden Mannschaften helfend zur Seite stehen können. Bedauerlicherweise dezimierte sich kurzfristig krankheitsbedingt der zur Verfügung stehende Kader der D3 weiter, so dass am Ende nur die eigentlichen Feldspielerinnen und lediglich eine Auswechselspielerin auflaufen konnten.

Mit dieser Hypothek auf den Schultern hatte das Selbstvertrauen der Spielerinnen einen leichten Knacks bekommen, so dass trotz weitestgehendem Ballbesitz anfänglich kaum druckvolle Aktionen zum gegnerischen Tor zustande kamen. In dieser Phase hätte es jemanden gebraucht, der das Zepter an sich reißt, damit durch strukturierte Angriffe die Gefahr erzeugt wird, derer es bedarf, um letztendlich zum Torerfolg zu kommen. Marzahn hatte bei den wenigen Aktionen, die sich vor dem Tor von Anna-Chiara abspielten, das Glück, dass auch mal Bälle ins Tor gehen, von denen man das nicht gleich vermutet, so dass genau solch ein Schuss zum 1:0 Halbzeitstand führte. Anscheinend bestätigte das Tor die Erwartungshaltung einiger D3-Spielerinnen, weshalb nicht wie üblich eine Trotzreaktion einsetzte, sondern das Spiel nahezu unverändert weiterlief - viel Ballbesitz aber wenig Zählbares, auch weil Marzahn konsequent und kompromisslos verteidigte.

In der Halbzeitpause stellten die Spielerinnen dann auch von sich aus fest, dass ohne Änderungen das Spiel nicht zu gewinnen ist. Für eine offensivere Aufstellung war es jedoch direkt nach Wiederanpfiff noch zu früh. Somit lief das Spiel bis auf einen taktischen Wechsel in der Spitze erst einmal weiter wie zuvor. Der Weckruf erfolgte durch das 2:0 von Marzahn im Anschluss an einen Torwartabschlag, der vom vorpreschenden zentralen Stürmer direkt aufgenommen und verwandelt wurde. So wollten die Mädels dann doch nicht gegen einen Gegner verlieren, der eigentlich keine klaren Chancen herausspielte, aber jeweils im richtigen Augenblick das entscheidende Quäntchen Glück auf seiner Seite hatte.  Ab da wurde den Mädchen wohl bewusst, dass Marzahn mit der richtigen Einstellung bezwingbar ist. Zumindest folgte ab diesem Zeitpunkt eine Drangphase der ganzen Mannschaft, in der insbesondere Mia, Luca und Mimi im Mittelfeld wirbelten und endlich einmal Druck in Richtung des gegnerischen Tores erzeugten. Folgerichtig fiel auch das Anschlusstor durch Mia. Die Verstärkung der Offensivbemühungen hatte leider zur Folge, dass die Defensive anfälliger für Konter wurde. Aus einem Konter entstand dann auch das aus Sicht von Berolina sehr unglücklich gefallene 3:1 für Marzahn. Auf die Bemühungen von Berolina hatte das jedoch keinen Einfluss. Die Mädchen wirbelten unbeeindruckt weiter und nach Vorarbeit von Luca kam Mimi zu einem ihrer ehemals klassischen Abstaubertore. Am Ende lief den Mädchen die Zeit davon.

Wenn Sie den Schalter eher umgelegt hätten, wäre wahrscheinlich mehr möglich gewesen. Manchmal ist Fussball halt nicht ganz so einfach, dann gewinnt einfach nur die glücklichere Mannschaft.

Es spielten: Anna-Chiara, Mia, Antonia, Mimi, Luca, Luna, Malina, Kyrah, Mathilda

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